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Lebendiges Büdelsdorf mit uralter Geschichte

Der Ursprung des Namens Büdelsdorf ist nicht eindeutig. Überwiegend wird er auf eine planmäßige Gründung der Kätnersiedlung durch einen Burgherren namens Bodilo ("Bodilos Dorf") oder auf die Wörter "büdel" (=Hügel) oder "bual" (=Wasser) zurückgeführt. Manche Chronisten bringen den Namen aber auch mit dem hier ansässigen Scharfrichter in Verbindung (=Dorf des Büttels). Hieran soll auch die Armesünderbucht erinnern.

3. Jhd v. Chr.: Trichterbecherkultur

Es ist sicherlich vermessen, Büdelsdorf und die Pyramiden von Gizeh in einem Atemzug zu nennen, liegen doch Welten zwischen den gewaltigen Bauwerken des Altertums und dem bescheidenen Büdelsdorf. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten, die in dem Zeitpunkt ihrer Entstehung liegen.

Fast zur gleichen Zeit, als die ägyptischen Könige im 3. Jahrtausend v. Chr. ihre uns auch heute noch in Erstaunen versetzenden Grabmale errichteten, wohnten in Büdelsdorf die Trichterbecherleute.
Die Trichterbecherleute deckten ihren Nahrungsbedarf in der Regel durch Jagd und Fischfang, aber Kornabdrücke in Grabungsstücken und Knochenfunde von Paarhufern weisen sie einer Ackerbau und Viehzucht treibenden Kultur zu, die nach der damals vorherrschenden Gefäßform "Trichterbecherkultur" genannt wird. Die Büdelsdorfer Trichterbecherleute hatten ihr Dorf mit einem weitgestaffelten System aus vier bis fünf tiefen Wehrgräben und zwei doppelten Palisadenreihen befestigt. Die Befestigungsanlagen umschlossen eine Hügelkuppe von etwa 10 ha Größe.
Es muss schon ein reges Treiben in dem Dorf der Trichterbecherleute geherrscht haben. Davon zeugen nicht allein die etwa 500.000 geborgenen, vornehmlich aus Flint gefertigten Gegenstände. Die unzähligen Keramikscherben mit ihren reichhaltigen Mustern lassen vermuten, dass sie auch einen Sinn für Kunst hatten. Bestattet wurden die Trichterbecherleute in den weithin sichtbaren Megalith- oder Großsteingräbern. Eines davon finden wir heute an der Borgstedter Straße (L 42) unweit des Hotels Heidehof.
Von der steinzeitlichen Siedlung ist in Büdelsdorf kaum etwas zu sehen. Doch beim Archäologischen Landesamt in Schleswig füllen die bei den Stichgrabungen geborgenen Funde ganze Magazine. Vom Dorf der Trichterbecherleute finden wir heute im Gegensatz zu den Pyramiden nur noch Spuren. Doch konnte durch die Grabungen in den Jahren 1969 bis 1975 erstmals in Nordeuropa der Nachweis einer befestigten steinzeitlichen Siedlung erbracht werden, auch wenn vieles über die vielleicht ersten "Büdelsdorfer" noch im Dunkeln liegt.

Jungsteinzeit

Über das, was in der der Jungsteinzeit folgenden Bronzezeit in Büdelsdorf geschah, geben leider nur einige spärliche Einzelfunde Aufschluss. Es muß wohl davon ausgegangen werden, dass die Gegend durch die Völkerwanderungen aufgrund einer Klimaverschlechterung nahezu menschenleer war.

Eisenzeit

Erst Siedlungsspuren und Urnenfriedhöfe aus der Eisenzeit weisen wieder auf eine stärkere Besiedlung hin. Vom Norden kamen die Jüten, und im 2. Jahrhundert n. Chr. überquerten zum ersten Mal von Süden die Holsten die Eider und ließen sich in den fruchtbaren Niederungen nieder.

12./13. Jhd.: Büdelsdorf auf dem Weg zur Eigenständigkeit

Die Reinholdsburg

Die Anfänge gefestigter Siedlungsstrukturen der Stadt Büdelsdorf, wie wir sie heute kennen, ist stark mit der Entstehungsgeschichte der Nachbarstadt Rendsburg verbunden.
Als Ausgangspunkt dieser Entwicklung lässt sich der Bau der Reinholdsburg auf dem Nordteil der Eiderinsel im 12. Jahrhundert verstehen. Sie entstand an einem strategisch günstigen Kreuzungspunkt des Flusses mit dem Wegesystem durch die jütische Halbinsel. Einer ihrer ersten Burgherren, der Ritter Reinold, war Namensgeber der Burg und somit auch der Stadt Rendsburg.
Das Wachstum des Burgvorlandes begann allerdings erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts bzw. Anfang des 13. Jahrhunderts mit dem Wiederaufbau der Reinholdsburg durch Adolf III. Graf von Holstein (ab 1196) sowie durch den dänischen König Waldemar II. (ab 1226). Das heutige Rendsburg wuchs in den darauffolgenden Jahren stetig und erlangte wahrscheinlich um 1235 Stadtrecht.

Ausschnitt eines Striches der Reinholdsburg aus dem Werk von Braun und Hogenberg von 1588

Lage der heutigen Stadt Büdelsdorf innerhalb des historischen dänischen Schlei-Eider-Bezirkes um 1200

Während die Reinholdsburg bereits befestigt war, ist anzunehmen, dass die umliegenden Häuser unbefestigt und durch einen künstlich angelegten Graben im Süden bzw. dem natürlichen Verlauf der Eider im Norden und Osten von der Burg getrennt waren. Zu dieser Zeit wurden nicht nur auf der Eiderinsel selbst, sondern auch im Burgvorland nördlich und östlich der Eiderinsel erste Hütten und Häuser errichtet. Dies führte dazu, dass die Flächen zwischen Eider, Moor und heutiger Heimstraße bereits um 1260 der Reinholdsburg zugeschlagen wurden.

Hof Tödt in der Neuen Dorfstraße

Hof Holling in der Alten Dorfstraße


Von Kätnern und Hufnern

Im Spätmittelalter wurde in Norddeutschland die Leistungsfähigkeit von Bauern in Hufe bemessen. Ein Vollhufner war mit einer Vollbauernstelle gleichzusetzen. Hufner betrieben Viehhaltung und besaßen regelmäßig eigenes Land, welches sie bewirtschaften konnten.
Die Bedeutung der Landwirtschaft spielte in Büdelsdorf Anfang des 16. Jahrhunderts allerdings eine verhältnismäßig untergeordnete Rolle. Lediglich zwei Halbhufner sind in der Steuerliste von 1536 für Büdelsdorf aufgeführt. Das Dorf Fockbek, ebenfalls der Reinholdsburg unterstehend, beherbergte zu dieser Zeit alleine 14 Vollhufner.
Ein überwiegender Teil der Bevölkerung war Kätner. Sie durften ein Handwerk ausüben und das Weideland im Gemeineigentum (sog. Allmende) nutzen. Eigenes Ackerland oder größere Viehhaltungen besaßen die Kätner nicht.
Durch landwirtschaftliche Reformen des dänischen Reiches zwischen 1770 und 1780 wandelte sich die Landnutzung. Sowohl staatliches, der Burg dienendes Acker- und Weideland als auch die in Gemeinschaftsbesitz befindlichen Ländereien wurden zum Kauf freigegeben. Das Areal zwischen Alt-Büdelsdorf und Neu-Büdelsdorf wurde unterteilt und an den Meistbietenden verkauft. Die Teilflächen reichten allerdings nicht aus, um den Status des Vollhufners zu erlangen.
1789 gab es in Büdelsdorf zwei Halbhufner, drei Viertelhufner und drei Achtelhufner. Die Kätner blieben weiterhin in der Überzahl, allerdings wurde die Ausübung des Handwerks
durch den Wegfall steuerlicher Begünstigungen sowie die eingeführte Militärpflicht zunehmend erschwert.
Heute erinnern die Straßen „Hufnerweg“ und „Kätnerweg“ an die Geschichte der Landnutzung in dieser Zeit.

18. Jhd.: Kanalbau

1777 wurde mit dem Bau des Eiderkanals begonnen. Es war der größte Kanal seiner Zeit. Er verband zusammen mit der Eider Nord- und Ostsee. Für die Durchfahrt benötigte ein pferdegetreideltes Schiff 12 Stunden. Das Treideln besorgten auch Büdelsdorfer Fuhrleute. Noch heute erinnern der Treidelweg und die Pferdehalterei an der Eider an diese Zeit.

19. Jhd.: Büdelsdorf und die Carlshütte

Die Gründungsgeschichte der Carlshütte

Im Jahr 1827, als Schleswig und Holstein auf dem Gebiet der dänischen Krone lagen, gründete der Rendsburger Holzhändler Marcus Hartwig Holler mit der Carlshütte die erste Eisengießerei Dänemarks. Die Hütte wurde nach dem Statthalter des Königs in den Herzogtümern Schleswig und Holstein, Carl von Hessen, benannt, welcher sich beim Königshof für den Betrieb und den Standort einsetzte. Die Gründung der Carlshütte war daher auch mit zahlreichen Privilegien verbunden, wie der Erhebung von Schutzzöllen auf die eigenen Erzeugnisse oder der Zusicherung, dass sich in den nächsten 20 Jahren im dänischen Gesamtstaat kein gleichartiger Betrieb ansiedeln durfte. Zudem wurden Arbeitende vom Zunftzwang sowie vom Militärdienst befreit.)

Die Standortwahl fiel auf Büdelsdorf, da Marcus Hartwig Holler hier bereits eine Holzhandlung betrieb und der 1784 eröffnete Eiderkanal eine wasserseitige Verbindung zu Nord- und Ostsee ermöglichte. Zudem waren Vorkommen von Raseneisenstein zur Roheisengewinnung in der unmittelbaren Umgebung nachgewiesen worden. Die Roheisenverhüttung selbst wurde allerdings nur zwischen 1841 und 1850 betrieben, da sich die Verhüttung als nicht rentabel erwies. Der Fokus der Aktivitäten verlagerte sich auf die Gießerei z.B. von Öfen, landwirtschaftlichen Geräten und auch Eisenkunstguss, wie er heute im Eisenkunstgussmuseum zu sehen ist. Ebenfalls wurden Dampfmaschinen gebaut und sogar eine Werft betrieben. Neue Produktionstechniken und Vertriebswege beförderten die Entwicklung der Carlshütte zum größten Eisenwerk Norddeutschlands. Die Bevölkerung in Büdelsdorf verzehnfachte sich von rund 250 Einwohner*innen im Jahr 1827 auf 3.029 Einwohner*innen um das Jahr 1900.

Die Carlshütte kurz nach ihrer Gründung um 1830

Die Carlshütte um 1930 bis 1940

1900 bis 2000 - Der Wandel der Carlshütte

Mit der Carlshütte entwickelte sich Büdelsdorf von einem Bauerndorf zum Industrieort. Bald lebte jeder dritte Haushalt von der Carlshütte. Mit der Übernahme der kaufmännischen Leitung durch Johannes Ahlmann im Jahre 1883 und der von ihm initiierten Produktion von emaillierten Badewannen konnte sich der Betrieb einen Weltmarkt erschließen. Dafür sorgte besonders sein Sohn Julius Ahlmann durch lange Handlungsreisen auf alle Kontinente.  1931 übernahm Käte Ahlmann nach dem frühen Tode ihres Mannes Julius das Geschäft. Sie wandelte die Gesellschaft in ein Familienunternehmen um und baute das Eisenwerk zeitweise auf bis zu 2.500 Mitarbeitende aus. Elf Jahre nach ihrem Tod hatte die weiterhin auf Produkte aus Gusseisen spezialisierte Carlshütte den Anschluss an den Weltmarkt verloren. Sie musste 1974 das erste Mal Konkurs anmelden und wurde noch 20 Jahre durch den Hamburger Unternehmer Ulrich Harms weitergeführt. Am 12. Dezember 1997 hörte die Carlshütte jedoch schließlich auf zu bestehen. Parallel entwickelte sich aus der Betonabteilung der Carlshütte die heute weltweit agierende ACO Gruppe. 1946 von Käte Ahlmanns jüngerem Sohn Josef-Severin Ahlmann gegründet und ab Mitte der Achtziger Jahre auf seinen Neffen Hans-Julius Ahlmann übertragen, zählt ACO heute zu einem der weltweit führenden Water-Tech Unternehmen insbesondere für Regenwasser- und Abwassermanagement.

1997 übernahm Hans-Julius Ahlmann weite Teile des ehemaligen Werksgeländes der Carlshütte mit seinen gewaltigen Gießereihallen und rief mit dem befreundeten Künstler Wolfgang Gramm die Kunstausstellung NordArt ins Leben. Es entstand über die Folgejahre ein Kunst- und Kulturzentrum, das als eine der größten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst Europas mehr als 100.000 Besucher*innen pro Jahr anzieht.


20. Jhd.: Büdelsdorfer Grünflächen: Hollersche Anlagen und Friedrichsbrunnen

Eiderbad und Hollersche Anlagen

Die Büdelsdorfer Badeanstalt an der Eider wurde 1924 eröffnet. Sie lag in der Zeit bis nach dem Zweiten Weltkrieg ungefähr auf halber Strecke zwischen heutigem Yachtclub und dem Fährhaus Hollersche Anlagen. Zwischen dem Eiderbad und der im Bereich der ehemaligen Armesünderbucht (heute: Spülfeld) gelegenen Gaststätte „Eiderlust“ erstreckte sich der Eiderstrand.

Büdelsdorfer Badeanstalt an der Eider (1924 bis 1953)

Die Badeanstalt musste aufgrund der sinkenden Wasserqualität verlegt werden und fand zwischen 1953 und 1967 am Audorfer See im Bereich des heutigen Vereinsheims des Sportanglervereins Büdelsdorf einen neuen Standort. Nachdem die zunehmende Verschmutzung des Gewässers auch hier einen Badebetrieb nicht mehr zuließ, wurde in den Folgejahren der Bau eines künstlich angelegten Freibades geplant. Dieses wurde 1975 eingeweiht und 2006 zum Naturerlebnisbad umgebaut.

Die Hollerschen Anlagen wurden zwischen 1840 und 1850 als Nutzwald angelegt. Da ab 1900 keine forstwirtschaftlichen Maßnahmen mehr durchgeführt wurden, konnte sich eine zusammenhängende Waldfläche mit heute teilweise über hundertjährigen Eichen und Buchen entwickeln. Die Stadt Büdelsdorf ist seit 1979 Eigentümerin der Flächen.

Der Friedrichsbrunnen

Im heutigen Kreuzungsbereich der Straßen „Am Friedrichsbrunnen“ und „Brunneck“ befand sich mit der Parkanlage Friedrichsbrunnen zwischen 1830 und 1920 eine der zentralen Naherholungs- und Freizeiteinrichtungen.

Mit Erlaubnis des damaligen Königs Friedrich VI. und unter Mitwirkung des Kapitäns im Holsteinischen Infanterie-Regiment Moritz Carl Friedrich August von Wagner wurden die Hollerschen Anlagen um 1834 erstmalig als Parkanlage angelegt. Nach zehnjähriger Pflege durch Wagner selbst wurde die Anlage an Marcus Hartwig Holler, den Gründer der Carlshütte, übergeben.
Von der Hollerstraße aus kommend lag zu Beginn der Anlage eine kleine Schänke. In deren Umfeld wurden Spielgeräte für Kinder und Jugendliche aufgestellt, darunter ein mit eigener Körperkraft anzutreibendes Karussell sowie der Nachbau einer Eisenbahn. Weiter in Richtung Eider lag das dem Miterbauer namensgebende Wagner-Denkmal. In diesem eingelassen war ein Brunnen mit Wasser. Charakteristisch war das Löwenmaul, aus dem das Quellwasser floss. In der Mitte der Parkanlage Friedrichsbrunnen befand sich eine Teichanlage mit Rundweg und Sitzinsel. Verschiedene Spazierwege führten zur Eider, zum Treidelweg sowie den Hollerschen Anlagen.

Ende des 19. Jahrhunderts verfi el die Anlage zunehmend. Nach Ende der Unterhaltungspflicht durch die Stadt Rendsburg 1920 und dem Verkauf des westlichen Teils des Eidervorgeländes als Industriegelände wurde der Teich zugeschüttet und das Gelände eingeebnet.

Das übrige Eidervorgelände wurde durch die Gemeinde Büdelsdorf gepachtet, sodass das Wagner-Denkmal 1927 im Bereich des heutigen Eider-Stadions wiederhergestellt werden konnte. Das Denkmal wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und konnte nach Kriegsende nicht zügig restauriert werden. Die Büste des Wagner-Denkmals wurde daher 1958 dem Großonkel von Wagner übergeben

Aufbau der Grünanlage am Friedrichsbrunnen um 1850

Friedrichsbrunnen mit Wagner-Büste


20. Jhd.: Nach dem ersten Weltkrieg

Der 1. Weltkrieg und seine Folgen störten das kräftige wirtschaftliche Wachstum Büdelsdorfs und des gesamten Rendsburger Raumes empfindlich. Viele Arbeiter mussten Militärdienst leisten. Rohstoffe waren knapp. Die Bautätigkeit ruhte, so dass bereits 1921 wieder eine akute Wohnungsnot bestand. Büdelsdorf, die Carlshütte und die 1926 gegründete Gemeinnützige Baugenossenschaft Büdelsdorf und Umgebung GmbH (Vorläuferin der heutigen Baugenossenschaft Mittelholstein eG) gaben dem Ort ein neues Gepräge: Ein Garten-Ort mit eingestreuten Wohnhäusern. Die vielen kleinen, aber intensiv kultivierten Landflächen der Gärten halfen der Arbeiterbevölkerung von nun an, Krisenzeiten besser zu überstehen. Im Ortsbild wich die Landwirtschaft immer mehr zurück und machte Wohngebäuden Platz. Zahlreiche Einrichtungen, wie z. B. eine Volkserholungsstätte auf dem Gebiet der heutigen Abraumhalde an der Armesünderbucht, betonten die Eigenständigkeit Büdelsdorfs.

Während bis zum 2. Weltkrieg knapp 6.000 Einwohner in Büdelsdorf lebten, erhöhte sich die Bevölkerungszahl nach Kriegsende durch den Flüchtlingsstrom auf über 9.000. In den folgenden Jahren entstanden über 1.000 Wohnungen. Die Einwohnerzahl stieg auf über 10.000. Die Ahlmann-Betriebe beschäftigten um 1960 rund 3.000 Leute.

1984 - heute

Büdelsdorf liegt mit dem Nord-Ostsee-Kanal an einem Weltschifffahrtsweg. Die Autobahn A 7 Hamburg – Flensburg (E 45) mit dem Anschluß A 210 nach Kiel, die B 77 nach Itzehoe, die B 202 nach St.Peter-Ording, die B 203 Eckernförde – Büsum und die L 42 nach Kiel machen Büdelsdorf zu einem von starken Verkehrsadern um- und durchflossenen Wirtschaftsgebiet.

1984 hat Büdelsdorf als eine Art Dokumentation der geschichtlich gewachsenen Eigenständigkeit ein neues Zentrum mit Bürgerhaus, Rathaus und Markt geschaffen. Das Bürgerhaus wird durch seine 11 Pyramidendächer charakterisiert. Damit schließt sich ein Kreis. Die Pyramiden der Pharaonen waren Bauten für Tote. Die Trichterbecherleute hinterließen weitgehend nur Keramikscherben und Flintsteine. In den Büdelsdorfer Pyramiden dagegen pulsiert das Leben.
Büdelsdorf glaubte, mit dem Bau des Zentrums seine Entwicklung vorläufig abschließen zu können. Doch durch die Vergrößerung des Gemeindegebietes um ca. 20 % im Jahre 1988 und die anschließende zusätzliche Ausweisung von rd. 45 ha Industrie- und Gewerbeflächen sowie rd. 12 ha Wohnbauflächen wurden der städtebaulichen Entwicklung neue Impulse gegeben.
Büdelsdorf verfügt heute durch die Vielzahl der hier ansässigen Betriebe über die Wirtschaftskraft, das Aussehen und die Größe einer lebendigen Kleinstadt in überaus verkehrsgünstiger Lage.

Das vorhandene "städtische Gepräge" hat die Landesregierung veranlasst, Büdelsdorf mit Wirkung vom 01.01.2000 die Stadtrechte zu verleihen.

Im Jahre 2001 hat sich das Druckzentrum des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages in Büdelsdorf angesiedelt. Die Gründung der Gebietsentwicklungsplanung (GEP) aus elf Gemeinden und zwei Städten des Lebens- und Wirtschaftsraumes Rendsburg erfolgte im Jahre 2002. Im Jahre 2007 fusionierten die Sparkasse Büdelsdorf und die Sparkasse Mittelholstein AG Rendsburg.

Die Bertolt-Brecht-Realschule und die Klaus-Groth-Hauptschule wurden im Jahre 2008 die Heinrich-Heine-Schule. Im gleichen Jahr wurde das Obereider-Gebiet nach der erfolgreichen Übernahme vom Bund eröffnet. Die weitere Entwicklung des Hafenquartiers Obereider wird in den kommenden Jahren weiter verfolgt.

Zur Abrundung der Ortsgrenzen sowie der Ortseinfahrt Büdelsdorf wurden 26 ha von der Gemeinde Borgstedt in das Stadtgebiet von Büdelsdorf umgemeindet.

Wichtige Projekte sind für die Stadt in den kommenden Jahren auch die Sanierung von "Alt-Büdelsdorf", die Schulentwicklung, die wirtschaftliche Entwicklung und die Verbesserung der Versorgungsstruktur für Ältere.

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